Chronik
I. Gründung des Vereins
II. Die erste Fahnenweihe
III. Nach dem Krieg
IV. Das 40jährige Gründungsfest
V. Die 80er Jahre
VI. Ab 1990
VII. 75 Jahre Burschenverein Zolling
Die Gründung des katholischen Burschenvereins Zolling erfolgte am 23. Oktober 1927 auf das Betreiben von Pfarrer Heilmeier und einiger Burschen der Pfarrei. Zur Gründungsversammlung, die im Gasthaus Hörhammer stattfand, hatten sich 24 Burschen eingefunden, die nach der Gründung des Vereins und nach einer Rede des damaligen Generalpräses, Eugen Fässler vom Verband der Kath. Burschenvereine in Bayern, Pfarrer Heilmeier zum Präses wählten. Als Vereinslokal bestimmte man den Gasthof Hörhammer, wo auch zwei Wochen später die erste Versammlung des neugegründeten Vereins abgehalten wurde.
Die erste Vorstandschaft des Katholischen Burschenverein Zolling.
Aus der Wahl ging Johann Maier, Landwirtssohn aus Oberzolling als
1. Vorstand hervor. Zum 2. Vorstand wurde Xaver Obermeier gewählt.
Er hatte vorher die Wahl zum 1. Vorstand abgelehnt. Kassier wurder
der Schustergeselle Michael Lachner aus Zolling. Schriftführer wurde
Johann Lachner, Landwirtssohn aus Zolling.
Um der bis dahin noch leeren Vereinskasse einen gewissen Grundstock zu geben, wurde beschlossen, am 8. Dezember 1927 eine "Christbaumfeier" abzuhalten. Diese Feier war auch gut besucht und führte laut Protokollbuch zu einem zufriedenstellenden Ergebnis. Bei der ersten Versammlung wurde auch über einen jährlichen Beitrag beraten. Er sollte von nun an eine Mark pro Jahr betragen. Dem Verein selbst jedoch blieben von dieser Mark nur 40 Pfennig, denn 60 Pfennig mußten an den Dachverband, den Verband der Kath. Burschenvereine in Bayern, abgeführt werden.
Eines der Hauptanliegen des jungen Vereins war es Zusammenhalt und Geselligkeit zu pflegen. Es wurden aber auch kirchliche und weltliche Aufgaben wahrgenommen. So hielt Präses Heilmeier bei den damals monatlich abeghaltenen Versammlungen, Vorträge über die Heimat- und Kirchengeschichte. Er war auch der Organisator für auswärtige Referenten, so bei der Versammlung am 22. Januar 1928 für den Diözesansekretär Lautenschläger. Wie man aus den Protokollbüchern ersehen kann, waren die Versammlungen stets gut besucht. So das Beisammensein am 19. Februar 1928, bei dem man beschloß einen Maibaum aufzustellen. Unter tatkräftiger Unterstützung auch von schon verheirateten Männern wurde dieses Vorhaben in die Tat umgesetzt. Am 1. Mai 1928 wurde der weiß-blau bemalte Baum mit einer Fahne und 22 Figuren, die einige Mitglieder selbst gebastelt hatten, aufgestellt.
Ebenfalls auf der Versammlung vom 19.02.1928 wurde beschlossen eine Fahne anzuschaffen und diese am 3. Juni 1928 zu weihen. Der Preis für die neue Fahne betrug 650,- Mark. Dem jungen Verein war es unmöglich, die Fahne aus eigenen Mitteln anzuschaffen. Über eine Haussammlung kam jedoch das notwendige Geld in die Kasse. Am 7. April 1928 konnte man die Fahne bei der Fahnenstickerei Anton Lindner in München in Auftrag geben.
Zwei Monate später, am 3. Juni, war es dann soweit. Der erste Höhepunkt in der Geschichte des Kath. Burschenvereins Zolling war gekommen. Nach mühevoller und gewissenhafter Vorbereitung fand die Fahnenweihe statt. Im Rahmen einer Festmesse, bei der Dr. Berghofer aus München, "St. Peter" die Festpredigt hielt, wurde die neue Fahne durch den Präses des Vereins, Pfarrer Heilmeier, geweiht. Pate war der Kath. Burschenverein Attenkirchen.
Fahnenweihe des Katholischen Burschenvereins
Anna Hörhammer, die Fahnen- und Herbergsmutter und die Fahnenjungfrauen stifteten je ein Erinnerungsband für die neu geweihte Fahne. An dem Fest beteiligten sich insgesamt 23 Vereine aus dem Ort Zolling und der näheren Umgebung. Nach einem Festzug, der durch die geschmückte Ortschaft führte, klang der Tag, der einigen Zollinger Bürgern noch in guter Erinnerung ist, im Gasthof Hörhammer aus.
Im November 1928 begannen die Burschen das Theaterspielen, das zu einer guten Tradition geworden ist. Hierzu ist für diese Zeitschrift ein eigener Beitrag verfaßt worden.
Am 20. Februar 1929 stand der Verein erstmals mit trauerbeflorter Fahne am Grabe eines Freundes, des Ehrenmitgliedes Kammerer Kasimir Schnell, der nach schwerem Leiden schnell und unerwartet verstarb. Seinem Wunsch entsprechend trugen ihn vier Burschen zu Grabe. Vorstand Maier legte als Dank für seine Arbeit als Jugendfürsorger einen Kranz nieder. Das Vereinsleben beinhaltete in den folgenden Jahren monatliche Versammlungen, jährliche Theateraufführungen, Weihnachtsfeiern und Stiftungsfeste mit Generalkommunion. Die lange Tradition der Junggesellenabschiedsfeiern reicht bis ins Jahr 1932 zurück. Als Erster verließ der langjährige Kassier Michael Lachner den Burschenverein und trat in den Ehestand.
Der erste Vereinsausflug, abgesehen von kleineren Radtouren, fand im Jahre 1933 statt. Er führte mit einem Reichs-Bahn-Omnibus in Richtung Hohenpeißenberg.
Schon im Jahr 1934 kam das Leben im Kath. Burschenverein zum Erliegen, wie das im übrigen auch bei anderen Vereinen der Fall war. Die seit 1933 an der Macht stehende nationalsozialistisch Regierung verfolgte und förderte andere Ziele.
Am 1. Oktober 1950 trafen sich auf Betreiben der Gründungsmitglieder Johann Lachner und Siegmund Hack 15 Burschen im Gasthaus Hörhammer, um den Kath. Burschenverein Zolling wieder ins Leben zu rufen. Präses wurde Pfarrer Semmelmeier. Dieser bat die Mitglieder, "den alten Geist und Gemeinschaftssinn, der im Dritten Reich verboten war, wieder lebendig werden zu lassen".
Schon vor der offiziellen Wiedergründung beteiligten sich jeweils ca. 20 Burschen im Juli 1950 an den Priminzfeierlichkeiten von L. Penger und G. Grassl in Reichertshausen.
- Die Vorstandschaft nach dem Krieg:
- 1. Vorstand: Benno Schranner, Siechendorf
- 2. Vorstand: Georg Völkl, Kratzerimbach
- Schriftführer: Georg Kranz, Oberzolling
- Kassier: Peter Bauer, Siechendorf
Vorrangige Aufgabe dieser Vorstandschaft war es, den Verein wieder aufzubauen und Ziele zu setzen, sowie ein Mindestprogramm aufzustellen. Dies bestand darin, einmal im Monat eine Versammlung, jährlich eine Theateraufführung, einen Vereinsausflug und Tanzveranstaltungen (Faschingskränzchen, Kathreinertanz) sowie einen Bekenntnistag und eine Weihnachtsfeier abzuhalten. All diese Veranstaltungen fanden im Vereinslokal Hörhammer statt.
Vom Jahr 1951 an stellten die Burschen wieder jährlich einen Maibaum auf. Dazu hält die Chronik fest, daß Schreiner und andere malerisch begabte Mitglieder des Vereins die Aufgabe übernahmen, für den Schmuck des Baumes zu sorgen. Dieser wurde dann von Alt und Jung gemeinsam aufgestellt.
Daß auch die geistige Auseinanderstetzung nicht zu kurz kam, beweisen Vorträge mit verschiedenen Themen, wie "Was gehen uns die Heiligen an" und "Muß unser Gottesdienst langweilig sein".
Auch Vorträge wie "Ludwig Thoma" von Josef Brückl, "Bild und Zerrbild der Frau" von Dr. R. Mandlik, "Reise ins heilige Land" (Diavortrag) von Pfarrer W. Jandebeur aus Attenkirchen fanden großen Anklang. Ein 11 Vorträge umfassendes ländliches Seminar wurde zu einen großen Erfolg, denn laut Chronik war der Hörhammerische-Saal jedesmal überfüllt. Auch der mehrere Abende umfassende Jugendseminar "Probleme in der Ehe" war gut besucht.
Zur Dorfverschönerung beschloß der Verein am 26.11.1956 erstmals zur Weihnachtszeit 1956 in Zolling einen Christbaum mit elektrischer Beleuchtung aufzustellen. Dieser Brauch wird auch heute noch bewahrt. Der Tannenbaum im Hof des Gasthofes Hörhammer wurde bis ins Jahr 1995 mit Kerzen geschmückt, seit 1996 wird der Christbaum am Rathausplatz in Zolling aufgestellt.
Die Aktivitäten im religiösen Bereich fanden schon früher, wie übrigens auch heute noch, großen Anklang. So beteiligte sich der Verein jährlich an der Korbinianswallfahrt im November nach Freising und an der Jugendmaiandacht in der Bründlkapelle bei Baumgarten. In jüngerer Zeit findet nun jedes Jahr eine Maiandacht in der eigenen Pfarrei statt. Regelmäßig werden auch Jugendgottesdienst abgehalten. An der Fronleichnamsprozession beteiligt sich der Verein mit einer Fahnenabordnung. Mitglieder des Vereins tragen die Aloisiusstatue und die Kirchenfahnen. Eine Fahnenabordnung des Vereins ist bei Hochzeiten, Jugendveranstaltungen, Fahnenweihen, Kriegerjahrtagen und sonstigen Kirchlichen und kulturellen Anlässen mit der Fahne dabei.
Ein großes Ereignis bestimmte das Vereinsleben im Jahr 1967. In diesem Jahr feierte man das 40jährige Gründungsfest. Aus diesem Anlaß wurde die Fahne in der Fahnenstickerei des Klosters Hohenwart restauriert. Die Jubiläumsveranstaltungen standen unter der Schirmherrschaft des damaligen Landtagsabgeordneten und Justizministers Dr. Philip Held. Im Hof des Gasthauses Hörhammer war ein Festzelt aufgestellt, das an beiden Tagen immer bis auf den letzten Platz gefüllt war. Mehr als 40 Vereine aus dem Ort und dem Landkreis Freising beteiligten sich am Festzug und an dem Festgottesdienst der durch dem Jugendseelsorger Kaplan Mühlritter aus Nandlstadt gestaltet wurde.
Der Verein beteiligte sich damals wie heute an sehr vielen gesellschaftlichen Veranstaltungen. Bei Fußballturnieren des Dekanats errang der Verein 1971 und 1972 jeweils den zweiten Platz. Beim jährlich stattfindenden "Tag der Jugend" wurde mit wechselndem Erfolg teilgenommen. Den größten Erfolg feierte der Verein, als er diese Veranstaltung 1956 selbst ausrichtete und den ersten Platz erreichte.
Zusätzlich zum Mindestprogramm des Jahres 1950 veranstaltete man regelmäßig Tanzabende, Filmvorträge, Wandertage und Fahrten in die Eisrevue, Operetten u.ä. Die bis ins Jahr 1989 im Programm stehenden Quizabende, die bis ins Jahr 1962 zurückreichen, weckten von jeher großes Interesse. Darauf ist sicher auch zurückzuführen, daß die Zollinger Mannschaft beim Europa-Quiz am 10.03.67 Kreissieger wurde. Beim Diözesanentscheid belegte man einen hervorragenden 3. Platz.
Das Vereinsleben prägten in dieser Zeit, außer den oben aufgeführten Veranstaltungen u.a. sehr viele Seminare, Ausflüge, Maibaumaufstellen und natürlich das Theaterspielen.
"Farbenprächtiges Bild beim 50jährigen Gründungsfest des Kath. Burschenvereins Zolling", war in unserer Heimatzeitung zu lesen. 42 Vereine nahmen am 19.Juni.1977 an der Jubiläumsveranstaltung teil, die unter der Schirmherrschaft von MdL Dr. Otto Wiesheu stand. Die Veranstaltung fand zur vollsten Zufriedenheit aller beteiligten in der neuerbauten Zollinger Tennishalle statt.
Im Jahre 1977, als der Maibaum seit langer Zeit wieder einen weiß-blauen Anstrich erhielt, wurde dieser von einigen Burschen aus Flitzing und Anglberg gestohlen. Nach altem Brauch zahlte Zolling eine Auslöse.
Es folgten wieder Jahre mit sehr vielen Veranstaltungen. An der Aktion "Saubere Landschaft", in der die Zollinger Vereine die gemeindlichen Fluren reinigen, nimmt der Verein regelmäßig teil. Fahnenweihen und Gründungsfeste wurden zahlreich besucht. Religiöse und weltliche Veranstaltungen fanden mehrmals jährlich statt.
Der langjährige Präses, Geistlicher Rat und Dekan i.R. Hermann Kneidinger, verließ 1984 die Pfarrei um seinen Ruhestand in der Wies-Kirche zu verbringen. In den folgenden Monaten war es noch nicht klar, wen man als Nachfolger begrüßen durfte. Am 16. Februar 1985 konnten dann die Zollinger Bürger den neuen Pfarrer Johannes Thiele am Ortseingang empfangen. Die Installation von Pfarrer Johannes Thiele erfolgte am 17.03.85. Auch der Vorstand des Kath. Burschenvereins begrüßte im Namen des Vereins den neuen Pfarrherrn und sicherte ihm gute Zusammenarbeit zu. In einer außerordentlichen Versammlung im Mai 1985 bereiteten die Jugend Pfarrer Thiele einen gelungenen Einstieg und Pfarrer Kneidinger einen würdigen Abschied. Unter den Gästen waren sämtliche Ehrenmitglieder und der ehemalige Vorstand, MdL Dr. Otto Wieheu, der zur Verabschiedung die Laudatio hielt. Höhepunkt der Versammlung war die Ernennung des früheren Präses, Geistlicher Rat und Dekan i.R. Hermann Kneidinger, zum Ehrenpräses. Als äußeres Zeichen wurden ihm eine Urkunde sowie die goldene Vereinsnadel verliehen.
Im Jahr 1987 hat die Vorstandschaft beschlossen, wie früher am Maibaum handgemalte Holztafeln mit Motiven aus dem Gemeindeleben anzubringen. Die Entwürfe der Figuren stammen von Adolf Widmann (Reichertshausen), dem damaligen Geschäftsstellenleiter der VG Zolling.
Im Jahr 1986 wurde von der damaligen Vorstandschaft beschlossen ein 60jähriges Gründungsfest abzuhalten und eine neue Fahne weihen zu lassen. Am 27. Juni 1987 ging es nach Wolfersdorf zum Patenbitten. Als Patenverein konnte man den kath. Burschenverein Wolfersdorf gewinnen. Das 3-Tage dauernde Fest, das unter der Schirmherrschaft von MdL Dr. Otto Wiesheu stand, wurde eröffnet mit einem Politischen Abend, als Hauptredner konnte man den damaligen Staatskanzlei-Chef, Dr. Edmund Stoiber begrüßen. Am 2. Tag spielte die weltbekannte Band "Ambros Seelos" in der Tennishalle auf. 47 Vereine nahmen am 19. Juli 1987 am Festsonntag an der Weihe der neuen Fahne teil, als Fahnenmutter konnte man Theresia Lachner, gewinnen die diese ehrenvolle Aufgabe mit Freude übernahm. Diese Festtage fanden großen Anklang und vollste Zufriedenheit bei allen Beteiligten.
Fahnenweihe des Katholischen Burschenvereins Zolling
In den kommenden Jahren folgten wieder sehr viele Veranstaltungen. Es standen Ausflüge ins Theater und zum Skifahren auf dem Programm, wie auch verschiedene Feste zu organisieren wie z.B. das Theaterspielen, Maibaumaufstellen, der Burschenball, Grillfeier im Pfarrheim, Burschenkranzl oder der Maiball. Fahnenweihen und Gründungsfeste wurden zahlreich besucht.
Am 24. Dez. 1989 verstarb unser Gründungsmitglied Michael Lachner im Alter von 84 Jahren, die Fahnenabordnung beteiligte sich bei der Beerdigung.
1991 mußte der Faschingsball wegen des Golfkrieges abgesagt werden. Als Ersatz wurde dann im Fasching gegen eine Wolfersdorfer Burschenauswahl ein Gaudi-Fußballspiel abgehalten, das wir gewonnen haben. In den folgenden Jahren wurde entweder Fußball gespielt oder Eisstock geschossen. Die Siegerprämie wurde dann gleich beim "Alten Wirt" in Wolfersdorf umgesetzt.
Die Maibaumwache im Jahre 1992 wird noch vielen in Erinnerung sein. In den frühen Morgenstunden des 29. April 92 wurden die Bewacher des Maibaumes von ca. 20 Bundeswehrsoldaten überfallen und gefesselt. Nachdem es Ihnen nicht gelungen war den Maibaum zu stehlen, nahmen Sie aus Enttäuschung 2 Tragl Bier und den Kranz mit. Am nächsten Tag machte sich die Vorstandschaft auf nach Freising um in der Kaserne das entwendete Diebesgut sicherzustellen. Dies war leicht, da die Soldaten ihre Namensschilder noch an der Uniform trugen.
Im Rahmen der 1250-Jahr-Feier der Gemeinde Zolling wurde nach 1986 zum zweitenmal in der Gemeindehalle das Stück "Der Brandner Kaspar schaut ins Paradis" aufgeführt. Das Theaterstück wurde wieder ein voller Erfolg. Aber all das wäre nicht möglich gewesen ohne unser Ehrenmitglied und Regisseur Georg Kranz.
28. April 1994 verstarb unser Gründungsmitglied Johann Lachner im Alter von 87 Jahren, die Fahnenabordnung beteiligte sich an der Beerdigung.
Beim großen Festzug und der Ausstellung "Historisches Handwerk" anläßlich der 1250-Jahr-Feier, stellte der kath. Burschenverein Zolling die Gruppe "Zollo und Gesippe" dar. Man wollte ein Ambiente schaffen, wie vor 1250 Jahren als sich Zollo mit Anhang als erster Bürger in Zolling ansiedelte.
1250-Jahr-Feier der Gemeinde Zolling.
Der Burschenverein Zolling stellte die Gruppe "Zollo und Gesippe" dar.
Am 17. Sept. 1994 gab der Burschenverein seinem Ehrenpräses H.H. Geistl. Rat Hermann Kneidinger Pfarrer und Dekan i.R. das letzte Geleit, der als Pfarrer von Zolling viele Jahre lang der geistliche Beistand des Zollinger Burschenvereins war.
Die Theatergruppe des Kath. Burschenverein Zolling erhält am 02.04.1995 den Anerkennungspreis des Landkreises Freising.
Der Burschenverein veranstaltete am 21.09.1996 in der Tennishalle ein Hallenfest. Zu den Klängen der über den Landkreis hinaus bekannten Band "Dolce Vita" feierten Alt und Jung. Da es ein großer Erfolg war, veranstaltete man es im darauffolgenden Jahr gleich wieder.
Auch die Gemeinde Zolling veranstaltet seit diesem Jahr den Adventsmarkt am Rathausplatz, bei dem der Burschenverein sich mit dem Verkauf von heißen Maroni und einer Schneebar beteiligt. Der Erlös fließt der Jugendarbeit der Gemeinde Zolling zu.
Am 31.08.1997 feierte der kath. Burschenverein Zolling sein 70jähriges Gründungsfest. Nach dem Festgottesdienst und einem Festzug durch Zolling ging es ins Pfarrheim zum gemeinsamen Mittagessen. Die Veranstaltung fand im kleinen Rahmen mit den Ortsvereinen statt.
Als der Maibaum 1998 aufgestellt wurde, fand anschließend das erste Maifest im Hof vom Gasthaus Hörhammer statt. Das Maifest fand großen Anklang bei der Bevölkerung, so dass sich der Burschenverein entschloss, es jedes Jahr durchzuführen.
Durch die zurückgehenden Besucherzahlen bei den Burschenbällen entschloß sich die Vorstandschaft 1998 und 2000 eine Faschingsparty in der Wirtschaft der Turnhalle zu veranstalten. Seit Fasching 2002 veranstaltet der kath. Burschenverein Wolfersdorf und der kath. Burschenverein Zolling gemeinsam den Burschenball.
Die Burschenausflüge, die der Burschenverein für seine Mitglieder und Freunde organisierte fanden immer große Begeisterung. Unsere Ziele in den letzten Jahren führten uns nach Südtirol, nach Karlsbad, Coburg oder in die Wachau. Unsere Reisen gingen auch zum Faschingstreiben nach Spitzing, zum Bartlmarkt nach Oberstimm oder zum Gäubodenfest nach Straubing.
Nach 1977 wurde uns der neue Maibaum 2000 wieder gestohlen. Der Schützenverein Appersdorf hat ihn gestohlen, nach altem Brauch haben wir ihn mit Bier und Essen wieder ausgelöst.
Die regelmäßigen Veranstaltungen wie z.B. Burschenkranzl, Maibaumaufstellen, Maifest, Aktion "Saubere Landschaft", Fronleichnam, Kriegerjahrtag, Adventsmarkt, Grillfeier, Nikolausfeier, Mettenwurstessen, Ausflüge und Fahnenweihen werden in der Regel recht gut besucht, manchmal könnte aber die Beteiligung höher sein.
Diesen Auszügen aus der Vereinsgeschichte liegen vor allem die Protokollbücher des Burschenvereins zugrunde. Allen Schriftführern und ehemaligen Funktionären möchte ich an dieser Stelle für die Protokollführung herzlichen Dank aussprechen.
Wie man aus der Vereinschronik entnehmen konnte, ist der kath. Burschenverein Zolling ein überaus aktiver Verein, der zur Pflege von Brauchtum und Tradition keinen Mühen scheut, diese auch durch enorme Tatkraft in die Realität umzusetzen. Das allgemeine Vorurteil, daß die Burschenvereine nur "Saufvereine" sind, gehört schon längst der Vergangenheit an. Es gehört aber sicherlich dazu, daß man sich in fröhlicher Runde der Geselligkeit und Kameradschaft "a guats Tröpferl" gönnt.
Gründungsfest des Katholischen Burschenvereins
75 Jahre kann der Burschenverein auf ein funktionierendes Vereinsleben zurückblicken. Die Höhen sowie die Tiefen wurden überwunden und gerade in den letzten Jahrzehnten, wo das "moderne und streßige" Zeitalter Einzug hielt, waren es die Burschen, die bei ihren verschiedenartigsten Veranstaltungen die Geselligkeit und Kameradschaft gepflegt und gefördert haben. Die Zeit stand auch beim Burschenverein Zolling nie still, denn durch den Ideenreichtum und die überaus aktive Vereinsarbeit wurden neue Veranstaltungen mit viel Aufwand und Arbeit aus der Taufe gehoben. In erster Linie werden im Burschenverein junge Menschen in die Verantwortung genommen, um dadurch das Heimatbewußtsein in der Ortsgemeinschaft zu fördern.
In der Zeit der Sozialisation sind die Freizeitaktivitäten der jungen Burschen weit gestreut und gerade durch den Ideenreichtum im Burschenverein sollen möglichst junge Menschen gewonnen werden, um auch in Zukunft ein solides Fundament an Kameradschaft und Idealismus als Grundlage für ein funktionierendes Vereinsleben zu verwirklichen. Es wäre wünschenswert, daß sich alle jugendlichen Burschen aus der Gemeinde Zolling in den Burschenverein integrieren und daß noch über Generationen hinaus die Vereinsziele nach dem Motto "Glaube-Treue-Brüderlichkeit" weitergeführt werden.
Josef Wöhrl
1. Vorstand (2002)
I. Die Gründung
II. Die Wiederaufnahme des Theaterspielens
III. Eine neue Ära beginnt
"Durch heit're Muse die Menschen erfreu'n wer das kann, soll die Mühe nicht scheu'n.
Wem es gelang, wie man and're begeistert, sieht hier, wie man das meistert."
Bereits ein Jahr nach der Gründung des Kath. Burschenvereins wurde von der "Kath. männlichen Jungwelt", so nannte man damals die Burschen, zum ersten Mal Theater gespielt. Man schrieb den 4. November 1928, nach dem Gottesdienst zur Feier des ersten Gründungsfestes traf man sich im "Hörhammschen Gasthaus" im netten Rahmen zur weltlichen Feier. Um 16.00 Uhr war es dann soweit, die Geburtsstunde des Theaterspielens beim Kath. Burschenverein Zolling war gekommen. Zu diesem großen Ereignis fanden sich auch der Generalpräses vom Verband der Kath. Burschenvereine in Bayern, Msgr. Fäßler aus München, Pfarrer Heilmeier, Präses des Vereins, Pfarrer Schnell, Ehrenkammerer, Hauptlehrer Albert Riester und Bürgermeister Lachner ein. Auch die Frauen und die junge Dorfgeneration hatten sich eingefunden. Auf einer Bühne, so primitiv wie man sie sich nur denken konnte (Bühnenhintergrund war die Vereinsfahne, als Seitenkulissen wurden Leinentücher verwendet), wurden fünf Einakter, unter anderem der "Dalkerte Wastl","De zwoa ganz Guatn" und "Der Lump", mit überraschendem Erfolg gespielt. Das Theaterspielen in Zolling war geboren!
Bei der Vereinsversammlung am 10. März 1929 wurde beschlossen, daß man das Theaterstück "Junggesellensteuer" am Ostermontag des Jahres 1929 für die breite Öffentlichkeit spielen werde und dazu auch der Personenkreis außerhalb der Grenzen der Pfarrei eingeladen wird. Das Eintrittsgeld wurde auf 50 Pfennig festgesetzt.
Theaterstück "Junggesellensteuer" - Ostermontag 1927.
Das Theaterspielen wurde von der Öffenlichkeit mit so großer Begeisterung aufgenommen, daß bereits am 10. November 1929 weitere vier Einakter anläßlich des zweiten Gründungsfestes und an den Sonntagen, 29. Dezember 1929 und dem 5. Januar 1930 das Theaterstück "Friede den Menschen" mit fünf Akten und der Einakter "Sympathiekur" aufgeführt wurde.
Bereits jetzt wurde das Theaterspielen in Zolling zu einer festen Tradition. In den folgenden Jahren wurde jeweils zweimal im Jahr (Ostern und zum Jahreswechsel) ein Theaterstück zur Aufführung gebracht. Die Aktivitäten waren groß. Einmal mußte der schlechte Bühnenboden an einem Spieltag ausgewechselt werden. Matthias Wöhrl spendete dafür einen Baum. Dieser wurde am Nachmittag eines Spieltages um ca. 16.00 Uhr im Wald umgeschnitten, sofort von Josef Huber zu Brettern gesägt und anschließend als neuer Theaterboden verwendet, so daß die Aufführung pünktlich um 20.00 Uhr beginnen konnte.
Bei der Auswahl der zu spielenden Stücke warf auch hier die Zeit ihren Schatten voraus. So wurde für den 31. Dezember 1933 und den 6. Januar 1934 im Sinne einer Hauptsorge unseres Volkes, die Erneuerung der Familie, die Thronerhebung der Mutter, das große Erziehungsstück "So lang noch lebt dein Mütterlein" ausgewählt und gespielt. Das Stück war das größte von den 13 Theaterstücken, die in dieser kurzen Zeit zur Aufführung gelangten.
Am 3. März 1934 beschlossen die Mitglieder des Vereins, daß beim Besuch des Theaters die Mitglieder die Hälfte des normalen Eintrittsgeldes, nämlich 25 Pfennige, bezahlen müssen. Bisher war der Eintritt frei. Bei dem am 4. und 11. März 1934 gespielten Theater "Robert und Bertram, die Galgenvögel" wuchsen die Spieler mit ihrer Leistung über sich hinaus. Es ist nachzulesen, daß man ein so großes und schönes Stück auf einer Landbühne noch nicht gesehen hat. Der Beifall war fast ohne Ende.
Die Vereinsmitglieder, die Spieler und der erfolgreiche Spielleiter Johann Lachner wußten zu diesem Zeitpunkt wohl selbst noch nicht, daß mit diesem Erfolgsstück eine großartige Theaterserie wegen der Machtübernahme der nationalsozialistischen Regierung unfreiwillig zu Ende ging.
Die Wiederaufnahme des Theaterspielens
Bereits kurz nach dem Ende des 2. Weltkrieges flammte die Freude und der Wunsch, wieder Theater zu spielen, auf. Es gibt private Aufzeichnungen, daß bis zur Wiederbegründung des Kath. Burschenvereins Zolling regelmäßig Theater gespielt wurde.
So war es auch nicht verwunderlich, daß schon einen Monat nach der Wiedergründung des Vereins am 7. November 1950 in einer eigens dafür einberufenen Mitgliederversammlung über das offizielle Theaterspielen im Verein diskutiert und beraten wurde.
Unter der Leitung des Präses Pfarrer Semmelmayr wurde dann in der Versammlung am 3. Januar 1951 einstimmig beschlossen, eine neue Theaterbühne zu bauen. In gemeinsamer Arbeit gelang es schnell, die Bühne zu erstellen.
Schon am 21., 22. und 29. April 1951 kam das erste Theaterstück des Vereins nach dem 2. Weltkrieg "Die drei Eisbären" auf der neuen Bühne zur Aufführung. Durch das dreimalige Aufführen des Stückes konnte ein großer Teil der Bühnenschulden bezahlt werden. Durch Spenden aus der Bevölkerung und durch einen Zuschuß der Gemeinde Zolling von DM 100 war man schuldenfrei.
Mit der Wiederaufnahme des Theaterspielens wurde eine bereits in den 30er Jahren bestehende Tradition des Kath. Burschenvereins fortgesetzt.
Im gleichen Jahr, am 21. und 22. Oktober wurde "Der verkaufte Großvater" gespielt. Wegen des großen Erfolges wurde das Stück eine Woche später wiederholt.
Nach nur einjähriger Theatererfahrung wagte man am 29., 30. März und am 6. April 1952 schon das Theaterstück "Die Gschicht vom Brandner Kaspar". Durch den großen Erfolg und die Zustimmung der Bevölkerung wurden Spieler und Spielleitung für ihre große Mühe belohnt.
Unter Hans Günther, langjähriger Spieler und Regisseur, wurden bis 1960 noch nachfolgende Theaterstücke zur Aufführung gebracht: "Weil mir zwoa Spezi san" (Oktober 1953), "Muatterliab - oder das Grab des Wilderers" (November 1954) "Das Vagabundenkleeblatt" und "Der Hundertjährige" (April 1955), "Die falsche Heuserin" und "Heiraten wolln d'Leit" (November 1955), "Die Kirchensteuer" und "Der verwechselte Brautwerber" (Oktober 1956), "Jägerblut" (April 1958), "Das Prämienkind", "Der Jackl vor Gericht" (April 1959), "Der Pfarrer von Gillbach", "Die Preiskuh" (Oktober 1959) und "Der bekehrte Hausdrachen" (April 1960). Durch den Umbau des Saales im Gasthaus Hörhammer mußte 1959 die Bühne erneuert werden. Im April 1961 wurde der "Sündenfall" unter der Regie von Hauptlehrer Franz Bauer aufgeführt.
Mit dem Stück "Lügen um ein Kuckucksei" übernahm 1963 ein Mann die Regie, der seither immer der Garant für das überaus erfolgreiche Theaterspielen in Zolling war, nämlich Georg Kranz.
Unter seiner langjährigen Regie kamen folgende Theaterstücke, jeweils zur Osterzeit zur Aufführung:
"Der Preisgockl" (1964), "Der große Krach von Hiaslwang" (1965), "Der Regierungsvetter" (1966), "Der dalkerte Bua", und "Sternecker hat Hausball" (1967), "Der falsche Vitus" (1968), "Der Susi ihr Gspusi" (1969), "Die drei Eisbären" (1970), "Das 300jährige Gemeindejubiläum" (1971), "Schatzerl mach auf" (1972), "Der verkannte Bua" (Dezember 1972), "Michels Soldatenstreiche" (Dezember 1972)" ,Kurbetrieb beim Kräuter-Blasi" (1973), "S'Dirndl von der Au" (1974), "Der weibscheue Hof" (1975), "Der siebte Bua" (1977), "Der Weiberfeind" (1978), "Die falsche Katz" (1979), "Der fidele Hausl" (1980), "Thomas auf der Himmelsleiter" (1981), "Das rotseiderne Höserl" (1982), "No amoi a Lausbua sei" (1983), "Weil mir zwoa Spezl san" (1984), "Alois wo warst Du heute Nacht" (1985), "Der Brandner Kaspar schaut ins Paradies" (1986), "Der Räuber Hotzenplotz" (1987), "Der Haustyrann" (1990), "Null Problem - oh, diese Kinder" (1991), "Der Weihnachter" (1993) und nochmals "Der Brandner Kaspar schaut ins Paradies" (1994), und "Da Rauberpfaff" (1997). Erstmals unter der Regie von Elisabeth Forster und Georg Brandmeier: "Erster Klasse" und "S 1" (1998), "A Rua is Bua" (1999)
Das Jahr 1969 brachte für die Theaterspieler eine große Veränderung mit sich. Beim Neubau der Gemeindehalle wurde eine sehr große Bühne integriert. Damit hatte man beinahe eine unbegrenzte Möglichkeit für die Gestaltung und Ausschmückung der Theater. Die neuerbaute Bühne war konkurrenzlos im ganzen Landkreis. Das erste hier dargebotene Stück hieß "Der Susi ihr Gspusi". Die neue Gemeindehalle faßte wesentlich mehr Zuschauer, sodaß man keine Besucher mehr wegen Platzmangel und Überfüllung nach Hause schicken mußte.
Premiere in der Gemeindehalle!
Als erstes Stück in der neuerbauten Gemeindehalle führte man 1969 "Der Susi ihr Gspusi" auf.
Zum 50-jährigemnBestehen der Zollinger Theatergruppe wurde das Theaterstück "Die falsche Katz" zur Aufführung gebracht. Vor der Hauptvorstellung gab es einen Einakter als Vorspann. "Die Streithansl'n", ein komisches Zwiegespräch von Georg Kranz als Wastl und Hans Günther als Sepp, war allein den Besuch schon wert. Hier zeigten die "Alten" (die früheren Regisseure), was sie von Darstellungskunst verstehen. Dazwischen gab es lustige Gesangseinlagen und sogar Schuhplattler. In den Pausen spielte die Pastetener Klarinettenmusik.
"Walter Sedlmayr lobt Laienspieler", so stand es am 26. April in unserer Heimatzeitung. Kein geringerer als der vom Fernsehen bekannte Schauspieler Walter Sedlmayr besuchte die Zollinger Theaterspieler bei der Generalprobe des Stückes "Der fidele Hausl". Die Akteure ernteten großes Lob von dem Schauspieler. Der "große Kollege" konnte den Darstellern einige Tipps und Anregungen geben. Für die damaligen Theaterspieler war diese Probe ein unvergeßliches Erlebnis.
Das wohl erfolgreichste, zugleich schwierigste und aufwendigste Theaterstück kam zum 25-jährigen Regiejubiläum von Georg Kranz zur Aufführung, nämlich "Der Brandner Kasper schaut ins Paradies". Durch die freundliche Unterstützung der Volksspielgruppe Altenerding unter Vorsitz von Josef Beil, die den Zollingern ihre Theaterbühne für dieses Stück zur Verfügung stellten, war es möglich dieses Theaterstück in 10 Bildern zu spielen.
Den größten Erfolg in der Theatergeschichte der Laienspielgruppe des Katholischen Burschenverein Zolling feierte man 1986 mit dem Stück
"Der Brandner Kasper schaut ins Paradies".
Zum 25jährigen Regiejubiläum von Georg Kranz bewies dieser sein meisterliches Können als Regiesseur.
Die Zollinger Theatergruppe, die unter der Regie von Georg Kranz schon hervorragende Theateraufführungen geboten hat, wagten sich zum Jubiläum an ein Meisterstück. Für ihre Aufführung hat sie die von Josef Maria Lutz verfaßte Version der Geschichte des Brandner Kaspar gewählt. Das Theaterpublikum kann auf alle Fälle eine Glanznummer erwarten, haben sich doch so altbewährte Kräfte wie Josef Bauer, der den "Boandlkramer" spielt, Elisabeth Forster (Brandnerin), Hans Schopf (Brandner Kaspar), Georg Brandmeier (Petrus) und Sebastian Reitinger (Wirt) bereit erklärt, zu Ehren des Jubilars nochmals auf die Bretter zu gehen. So der Text in den verschiedenen Zeitungen. Was vorher geschrieben und vermutet wurde ist auch eingetreten.
Mit dieser Inszenierung gab Georg Kranz Zeugnis seines meisterlichen Könnens als Spielleiter ab. Die 40 Mitwirkenden vor und hinter den Kulissen hat er in zehn Bühnenbildern hervorragend aufeinander abgestimmt. Eines der Hauptverdienste von Georg Kranz um die Laienspielergruppe, seit Jahren immer wieder junge Talente heranzubilden, kam ihm bei diesem Stück besonders zugute. Er konnte die entscheidenden Rollen treffend und hervorragend besetzen. Man konnte auch einen Besucherrekord von ca. 2000 Zuschauer verbuchen.
Im Jubiläumsjahr 1994 wurde im Rahmen der Feierlichkeiten "1250 Jahre Zolling" das Theaterstück "Der Brandner Kaspar schaut ins Paradies" mit fast der gleichen Besetzung von 1986 - Ausnahme waren die Engel die zwischenzeitlich dafür zu groß wurden - nochmals aufgeführt. Bei der Premiere war die Gemeindehalle bis zum Bersten voll. Der große Aufwand für die Inszenierung, so zum Beispiel spielte eine Blaskapelle am Geburtstag vom Kaspar und Schuhplattler legten einen zünftigen Auftritt hin, trug dazu bei, daß das Stück nicht als eine "Wiederholung" wirkte, sondern wieder zu einem großen und überragenden Erfolg wurde.
Auf Vorschlag von Georg Kranz und des Chronikschreibers wurde vom Landratsamt Freising der Theatergruppe Zolling der Anerkennungspreis 1994 verliehen. Herr Landrat Schrittenloher teilte der Theatergruppe mit Schreiben vom 01.02.1995 mit: "Bei der Vergabe des Kulturpreises hat die Jury die Thatergruppe der Landjugend Zolling für ihre besonderen Leistungen auf dem Gebiet des Laienspiels für einen Anerkennungspreis ausgewählt."
1994 der Brandner Kaspar wo der kath. Burschenverein Zolling den Anerkennungspreis des Landratsamtes Freising erhielt.
Bei der feierlichen Verleihung am 02.04.1995 übernahm Herr Rudolf George die Würdigung der Preisträger. In seiner Laudatio für die Thaetergruppe der Katholischen Landjugend Zolling führte Hr. George unter anderem aus: "Im vergangenen Jahr erlebte Zolling ein Riesenspektakel. Die ganze Bürgerschaft war auf den Beinen, als die Gemeinde ihre 1250-Jahrfeier beging. Da merkte man so richtig, daß die Altbayern Theaterblut in ihren Adern haben. Dieses Talent scheint besonders in Zolling zu wuchern. ... In seiner über dreißigjährigen Zeit als Spielleiter hat Georg Kranz seine Bühne auf ein sehr hohes Niveau gebracht und seinem Publikum anspruchsvolles Theater geboten. Ich nenne hier nur das Volksstück "Der Brandner Kaspar schaut ins Paradies". Trotz der vielen Mühen und des persönlichen Einsatzes ist es nicht immer leicht gewesen, die Zuschauer zufrieden zu stellen, denn:
Man weiß, was man hat, aber nicht, was man bekommt.
Georg Kranz war der Mann, der die Leidenschaft und Liebe zum Theaterspielen, die Erfahrung, aber auch den Mut zu Neuem und das rechte Gespür mitbrachte. Wenn sich der Vorhang öffnet, ist das Publikum begeistert. Dies ist der größte Lohn und der schönste Dank für Georg Kranz und seine Theatergruppe.
Wegen seiner überragenden Leistungen auf dem Gebiet des Laienspiels spricht der Landkreis Freising der Theatergruppe der Katholischen Landjugend Zolling und Ihrem Spielleiter öffentlichen Dank und Anerkennung aus". Soweit ein paar Auszüge aus der Laudatio.
Eine neue Ära beginnt!
Ehemalige und aktive Theaterspieler sowie der Vorstand des Kath. Burschenvereins sprachen mehrmals über die "Gründung einer selbständigen Theatergruppe", die aber in der Katholischen Landjugend integriert bleibt, und somit keine sepperate Vereinsgründung sein soll.
Es wird erstmals am 01.03.1996 ein Besprechungsprotokoll erstellt.
Ab März 1996 organisiert sich diese neue Theatergruppe. Mit der Bildung der neuen Theatergruppe ist es nun auch möglich, daß "Nichtmitglieder der Kath. Landjugend" aktiv beim Theaterspielen mitwirken können. So kann man jetzt ohne Probleme auch auf alte "Theaterhasen" je nach Bedarf zurückgreifen.
Mit dem "Brandner Kaspar" hatte sich 1994 die "Laienspielergruppe" der Katholischen Landjugend, ausgezeichnet mit dem Anerkennungspreis des Landkreises 1994 verabschiedet. Mit der Gaunerkomödie "Da Rauberpfaff" tritt 1997 nun unter neuem Namen die 1996 gegründete "Zollinger Theatergruppe" zum ersten Mal an die Öffentlichkeit. Mit dieser Inszenierung verabschiedete sich der seit 1963 als "Erfolgs-Garant" für die Zollinger Theateraufführungen bekannte Regisseur Georg Kranz. Mit dem Thoma-Klassiker "Erster Klasse" und dem modernen Einakter "S 1" übernahmen 1998 erstmals Elisabteh Forster und Georg Brandmaier die Regie bei der Zollinger Theatergruppe.
Das Jahr 2000, ein Schicksalsjahr für die Zollinger Theatergruppe integriert im Kath. Burschenverein Zolling.
Ende März 2000 war in der Presse zu lesen:
"Vorhang auf zu neuen Bühnenaktivitäten des Vereins
S'Zollinger Theater
Gründungsversammlung der Laienspielgruppe"
Damit ging eine über 70-jährige Ära des Theaterspielens im Kath. Burschenverein zu Ende.
An den weit über 200 Theaterspielern und an die nicht mehr feststellbare Zahl von "unsichtbaren" Mitarbeitern hinter den Kulissen, sage ich an dieser Stelle, auch im Namen aller in dieser Zeit Verantwortlichen Burschenvereinsmitgliedern ein herzliches Vergelts Gott für den geleisteten Einsatz und Beitrag zum jeweiligen Gelingen der immer überaus erfolgreichen Aufführungen.
Besondere Verdienste um das Theater haben sich erworben: Johann Lachner, erster Spielleiter, Spieler und Bühnenbildner, der den Aufbau begonnen hatte; Hans Günther, langjähriger Spieler und erfolgreicher Regisseur nach dem 2. Weltkrieg bis 1960; Georg Kranz, ebenfalls langjähriger Spieler und über 30-jähriger Spielleiter, der die Theatergruppe von 1963 bis 1997 immer wieder zu neuen Höhepunkten führte. Nicht vergessen möchte ich Martin Lachner, der im Jahre 2000 viel zu früh von uns gegangen ist. Die Theatergruppe verlor damit ein tatkräftiges Mitglied, der nicht nur durch sein handwerkliches Geschick beim Bühnenaufbau immer mit Rat und Tat der Theatergruppe zur Seite stand.
Das erfolgreiche Theaterspiel gehört nicht nur zur Zollinger Tradition, sondern auch zu einer attraktiven und weit über die Gemeindegrenzen bekannten kulturellen Einrichtung der Gemeinde Zolling.
Die Freunde des Volkstheaters, so bin ich überzeugt, werden auch in der Zukunft von den spielerischen Darbietungen vom jetzigen "S‘Zollinger Theater" genau so begeistert werden wie bisher.
Ich wünsche der neuen Theatergruppe viele, viele Höhepunke und erfolgreiche Jahre.
Josef Bauer
Ehrenmitglied und Theaterspieler
Jahr | 1. Vorstand | 2. Vorstand | Schriftführer | Kassier |
---|---|---|---|---|
1927 | J. Maier | X. Obermaier | J. Lachner | M. Lachner |
1933 | K. Wiesheu | J. Lachner | J. Holzer | |
1950 - 51 | B. Schranner | G. Völkl | G. Kranz | P. Bauer |
1951 - 52 | J. Holzer | J. Schranner | G. Kranz | P. Bauer |
1952 - 53 | J. Holzer | J. Schranner | G. Kranz | Wiesheu |
1953 - 54 | G. Völkl | Hörhammer | G. Kranz | J. Maier |
1954 - 55 | G. Völkl | J. Holzer | G. Kranz | J. Maier |
1955 - 56 | G. Völkl | A. Einweck | G. Kranz | J. Maier |
1956 - 57 | G. Völkl | A. Einweck | G. Kranz | J. Maier |
1957 - 58 | J. Hanrieder | A. Einweck | G. Kranz | J. Maier |
1958 - 59 | J. Hanrieder | G. Kranz | G. Taresch | J. Maier |
1959 - 60 | J. Hanrieder | W. Schraufstetter | L. Holzner | J. Maier |
1960 - 61 | J. Hanrieder | W. Schraufstetter | G. Wiesheu | J. Maier |
1961 - 62 | J. Hanrieder | G. Wiesheu | A. Harting | J. Maier |
1962 - 64 | J. Maier | O. Wiesheu | A. Harting | J. Maier |
1964 - 66 | J. Maier | G. Dorant | J. Bauer | J. Schranner |
1966 - 68 | O. Wiesheu | F. Obermaier | J. Bauer | M. Lachner |
1968 - 70 | J. Wiesheu | M. Lachner | J. Hengster | P. Diller |
1970 - 72 | J. Bauer | M. Lachner | M. Wiesheu | J. Hackl |
1972 - 74 | J. Hengster | F. Einweck | J. Hackl | M. Wiesheu |
1974 - 76 | J. Holzer | A. Hackl | A. Dichtl | M. Steuer |
1976 - 77 | J. Holzer | J. Haller | K. Würfl | M. Frühbeis |
1977 - 78 | J. Holzer | G. Brandmeier | K. Würfl | M. Frühbeis |
1978 - 80 | G. Brandmaier | M. Besl | W. Reiter | J. Woisetschläger |
1980 - 82 | G. Brandmaier | M. Frühbeis | W. Lenz | F. Falkner |
1982 - 84 | W. Reiter | F. Falkner | M. Bauer | A. Bauer |
1984 - 86 | W. Goletz | J. Haller | K. Würfl | A. Bauer |
1986 - 87 | W. Goletz | J. Haller | K. Würfl | A. Bauer |
1987 - 89 | U. Payenberg | T. Kapser | S. Schranner | C. Payenberg |
1989 - 91 | W. Mathuni | T. Kapser | C. Wöhrl | J. Hanrieder |
1991 - 93 | W. Mathuni | J. Hanrieder | M. Sellmeier | C. Wöhrl |
1993 - 95 | F. Herrler | A. Kranz | M. Sellmeier | C. Wöhrl |
1995 - 96 | W. Westermeier | M. Staudt | J. Wöhrl jun. | F. Herrler |
1996 - 97 | W. Westermeier | J. Wöhrl jun. | C. Schneider | G. Hanrieder |
1997 - 99 | W. Westermeier | J. Wöhrl jun. | C. Schneider | G. Hanrieder |
1999 - 01 | W. Westermeier | J. Wöhrl jun. | T. Lang | T. Schneider |
2001 - 02 | W. Westermeier | J. Wöhrl jun. | T. Lang | T. Schneider |
2002 | J. Wöhrl jun. | T. Lang | T. Lang | T. Schneider |
2002 - 05 | J. Wöhrl jun. | T. Lang | T. Dichtl | G. Schuhladen |
2005 - 07 | T. Schwarz | T. Lang | G. Schuhladen | T. Dichtl |
2007 - 09 | T. Schwarz | G. Riedl | W. Markus | A. Wöhrl |
2009 - 11 | G. Riedl | M. Wiesheu | S. Elfinger | M. Reiter |
2011 - 13 | G. Riedl | F. Höfinger | M. Wiesheu | M. Reiter |
2013 - 15 | F. Höfinger | M. Moosreiner | S. Goletz | M. Goletz |
2015 - 19 | F. Höfinger | M. Aigner | S. Goletz | M. Goletz |
2019 - 21 | J. Schlichenmaier | M. Bachmaier | C. Benz | Ma. Fischer |
2021 - 23 | J. Schlichenmaier | F. Wöhrl | C. Benz | Ma. Fischer |
seit 2023 | F. Wöhrl | L. Bachmaier | F. Goletz | A. Denk |